UnternehmerInnen befinden sich (fast) immer auf der Suche nach Erfolg. Oder noch mehr Erfolg. Um diesen zu zu erreichen, investieren sie viel Geld, Zeit und Energie in Ausbildungen und Bücher und versuchen erfolgreiche Konzepte anderer zu kopieren. Das alleine muss nichts Schlechtes sein. Schlecht ist allerdings, dass die Suchenden oft den wahren Schlüssel zum Erfolg vergessen. Welcher das ist, zeige ich dir hier:

Am Wochenende war es bei mir wieder einmal soweit. Ich habe zusammen geräumt. Den Schreibtisch plus Laden und sogar Dokumente auf meinem Computer. Ausmisten zählt nicht zu meinen größten Leidenschaften und daher mache ich es eher sporadisch. Die Folge ist, dass sich ziemlich viel anhäuft.

Nach getaner Arbeite setzte ich mich am Sonntagabend, zwar sehr geschafft, jedoch extrem erleichtert und zufrieden in mein gemütliches Sofa, Vor mir lag nur noch ein einziger Stapel.

Diesen Stapel habe ich mir ganz bewusst auf die Seite gelegt. Denn in diesem Stapel befanden sich wahre Schätze.

Schätze ungeborener Projekte und Ideen.

Während der Prozedur, die Altlasten zu beseitigen, ist mir nämlich eines sehr stark bewusstgeworden. Ich hatte in den letzten Jahren sehr viele erfolgversprechende Ideen. Hatte dazu auch seitenweise Konzepte erarbeitet. Teilweise bis hin zu fertigen Landingpages.

Und dann.

Nichts.

Sie blieben in der Lade, auf der Festplatte, manche wanderten frühzeitig in den Mistkübel.

Ich blätterte noch am Sonntagabend meinen Fundus durch. Einige meiner Ideen waren tatsächlich Fehlkonstruktionen und die Entscheidung, sie ad Acta zu legen, war eine Kluge.

Andere jedoch wären es hingegen wert gewesen. Wert das Licht der Welt zu erblicken. Sie hatten Potenzial. Sie hatten damals Feuer. Natürlich kann ich jetzt sagen, naja, vielleicht irgendwann. Aber ob die nötige Energie je wiederkommt?

Möglicherweise liegen bei dir auch irgendwo solche Schätze vrgraben. Warten darauf, endlich zum Leben erweckt zu werden. Viele davon bleiben aber wohl für immer form- und inhaltslos.

Viele unserer Projekte und Vorhaben scheitern nicht, weil sie so schlecht sind. Sie scheitern, weil sie gar nicht erst begonnen werden. Sie scheitern, weil wir uns denken, dass sie scheitern werden.

Es gibt zig Bücher, Artikel und Ratschläge, wie wir erfolgreich werden. Ich bin mir ganz sicher, du hast schon viele davon verschlungen und gehofft, irgendwo die Lösung für deinen Erfolg (oder noch mehr davon) zu finden.

Aber ganz ehrlich. Es gibt nur EINEN EINZIGEN SCHLÜSSEL für Erfolg.

Ausprobieren

Jetzt sagst du vielleicht – ja, ist ja eh klar. Ist ja jetzt nichts Neues.

Nein, es ist nichts Neues. Aber ist es wirklich so klar?

Wie viele Ideen und Projekte hast du verworfen, weil du dich nicht getraut hast, sie auf die Welt zu bringen? Wie oft warst du knapp davor und bist im letzten Moment zurückgezuckt? Wie oft hast du nicht probiert, weil du davor schon „wusstest“, dass du erfolglos bleiben wirst.

Warum fällt uns Ausprobieren so schwer?

Einer der häufigsten Gründe ist ganz sicher die Angst vor dem Scheitern. In meiner Mastermind-Gruppe diskutieren wir in diesem Monat sehr viel über das Scheitern.

Sehr oft kommt dann die Antwort – naja, wenn ich so überlege, bin ich eigentlich noch nie gescheitert.

Richtig. Denn ganz selten sehen wir im Nachhinein eine Sache als gescheitert. Zumeist haben wir irgend etwas gelernt. Sind innerlich gewachsen oder haben auf eine andere Art und Weise davon profitiert.

Scheitern ist in den meisten Fällen ein Phänomen, das mit Blick auf die Zukunft entsteht und dadurch mit Ängsten verbunden ist. Wir malen uns die Folgen in rosigsten Farben aus, wissen schon heute, was Kunden in einem Monat sagen werden. Und sind uns ganz sicher, dass alle zwar lachen, aber keiner was kaufen wird.

Die Formel zum Erfolg

Natürlich ist Tun kein Garant für Erfolg. Ganz und gar nicht. Und ganz sicher können so schlimme Sachen passieren, wie – niemand liest unseren Blogartikel. Oder niemand kauft unser Produkt. Oder jemand schreibt einen blöden Spruch unter unser Video Ja, solche schlimmen Sachen passieren.

Wenn wir aber vor negativen Reaktionen der Umwelt die Flucht ergreifen, ist es, als ob wir bei Regen fortan nicht mehr das Haus verlassen. Aus Angst nass zu werden.

Manche Projekte, die wir zum Leben erwecken, werden ein Flop. Manche werden ein Erfolg. Im Vorfeld wissen wir das aber so gut wie nie. Wir vermuten. Oder hoffen. Oder haben die Hoffnung aufgegeben.

Wissen werden wir es aber erst, wenn wir einen Versuch gestartet haben.

Try and error. Try and success.

Scheitern, Fehler, Versagen sind Wörter, die in unserem Kopf herumschwirren und uns vor dem Weitergehen abhalten. Wir sind blockiert, weil wir unsere Vorhaben von allen Seiten beleuchten und prüfen, ob sie (oder wir) denn eh perfekt genug sind. Gibt es noch irgendeinen Punkt, der Kritik hervorrufen könnte. Habe ich überhaupt genug Wissen und Kompetenz, um damit rauszugehen.

Wir brauchen keine Morgenrituale, um erfolgreich zu sein. Alle Konzepte, die du von anderen Menschen liest, sind Konzept, die bei ihnen ausgezeichnet funktioniert haben. Sie lügen dich auch nicht an. Sie teilen sogar großherzig ihr ganzes Wissen, weil sie auch möchten, dass du erfolgreich bist.

Aber all diese Konzepte funktionieren genau bei einer Person. Nämlich der, die es bereits versucht hat. Sie kann dir auch erst im im Nachhinein von ihrem Erfolg erzählen. Davor wusste diese Person nämlich auch nicht, welche Wirkung sie erzielen wird.

Wie sie es feststellte? Genau! Sie probierte.

Diesen Weg und scheiterte. Jenen Weg und erreichte ihr Ziel. Jenes Projekt und scheiterte. Dieses Projekt und war erfolgreich. Und das tat sie solange, bis sie für sich den Weg für ihren persönlichen Erfolg fand.

Je öfter du versuchst und tust, umso öfter wirst du hinfallen. Keine Frage. Und manchmal kann das auch ziemlich schmerzen. Aber genauso oft, wenn nicht sogar viel öfter, wirst du erfolgreich sein. Werden deine Ideen auf Gegenliebe stoßen, deine Produkte Abnehmer finden und deine Bücher Leser entzücken.

Nicht das Denken macht uns erfolgreich. Sondern das Tun.

Auch wenn wir noch so detaillierte Pläne entwerfen, wasserdichte Konzepte schreiben und unser Gelingen in den prächtigsten Farben visualisieren. Nichts davon bringt Kunden, Umsatz oder Ruhm. Auch keine Freude oder das beglückende Gefühl etwas erschaffen zu haben.

Nur wenn wir zur Tat schreiten, auch auf die Gefahr hin, uns eine blutige Nase zu holen, werden wir früher oder später mit einer reichen Ernte belohnt.

Hier noch etwas, womit du diese Woche experimentieren könntest:

  1. Nimm dir ein Projekt, eine Idee, eine Arbeit, etwas, was du gerne tun möchtest, du aber nicht wirklich voran kommst. Vielleicht unregelmäßige Facebook-Posts oder ein Konzept, dass dich immer wieder anblinzelt. Oder ein Online-Produkt. Und jetzt bringe jeden Tag (mit heute beginnend) einen kleines Teil deines Unterfangens in die Welt. Es muss nichts Großes sein. Jeden Tag einen kleinen (oder auch großen) Schritt tun. Ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, was Andere denken könnten oder wie das Endprodukt aussehen könnte. Probiere etwas Neues aus, übe dich im Tun.
  2. Beobachte dich dabei – wie geht es dir? Kommen dir Gedanken, wie „Soll ich das wirklich tun?“ oder „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“ Du musst auch gar nichts gegen diese Gedanken tun, beobachte sie. Lass sie vorbei ziehen und mache trotzdem jeden Tag einen Schritt. Strenge dich auch nicht an, um dir zu überlegen, was du tun könntest. Vertraue deiner Intuition, die dir genau den richtigen Impuls schickt, den du dann umsetzen kannst.
  3. Beschreibe deine Beobachtungen und erzähle, was du alles erledigt hast in den Kommentaren.

Hab Spaß und bleib neugierig – und lass all´deinen tollen Ideen Flügeln wachsen :-).

Silvia