Warum sind manche Unternehmen erfolgreich und manche nicht? Haben die einen eine bessere Strategie, Planung oder Ausbildung und die anderen nicht? Gibt es gar ein Business-Gen, das manche haben und andere nicht? In diesem Artikel zeige ich dir, wie eine unerkanntes Element der wesentliche Faktor in unserem Business (und Leben) ist.

Wenn ich in die Suchmaschine die Frage „Wie werde ich erfolgreiche UnternehmerIn“ eingebe, erhalte ich über 1.5 Millionen Einträge. Auf Amazon gibt es mehr als 10.000 Registrierungen für ein Buch, das einen Weg zeigt, wie jemand ein „erfolgreiches Unternehmen“ aufbauen und führen kann.

Wenn es so viele Informationen und Material dazu gibt, warum straucheln noch immer so viele und warum gibt es keinen einheitlichen Weg? Kann es sein, dass wir eine Variable vergessen und dadurch unterschätzen, die wesentlich zum Erfolg (und Misserfolg) eines Unternehmens beiträgt?

In den üblichen Business- und Management Büchern und Kursen wird der Fokus auf (im wesentlichen) drei Elementen gelegt. Und wenn all diese nicht die gewünschte Wirkung zeigen, dann verlegen sich viele auf Element 4.

Die 4 bekannten Elemente:

1. Kompetenzen

Unsere Kompetenzen sind die Summe aller Ausbildungen, Soft Skills, Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen, die wir in ein Business einbringen. Je nachdem, auf welchem Gebiet wir tätig sind, benötigen wir unterschiedliche Ausbildungen und Skills. Eine Ärztin benötigt ein anderes Wissen, als ein Steuerberater. Neben dem Spezialwissen benötigen wir auch unternehmerisches Wissen. Buchhaltung, Marketing, Mitarbeiterführung, Kundenbetreuung sind nur einige davon.

Kompetenzen sind die Werkzeuge, mit denen wir unser Unternehmen führen und unsere Produkte und Dienstleistungen am Markt etablieren.

2. Konzepte

Konzepte sind alle Strategien, Pläne, Routinen, Methoden und Modelle, die wir einsetzen, um effizient und effektiv zu arbeiten. Sie geben Hinweise darüber, WIE wir unsere Fähigkeiten organisieren, wie wir mit KundInnen und MitarbeiterInnen kommunizieren und wie wir unsere Produkte und Dienstleistungen vermarkten.

3. Kapital

Unter Kapital fallen alle unsere Geldreserven, Einkommen und Ausgaben, aber auch Immobilien, Anlagen, Maschinen, Ausrüstungen, Hardware und die gesamte Infrastruktur. Es ist das Kapital, das dem Unternehmen zur Verfügung steht, mit dem es arbeitet und vom Unternehmen eingesetzt, verwendet und auch verschwendet wird.

4. Mind-Set

Und dann lernen UnternehmerInnen noch, dass sie an ihrem Mind-Set arbeiten müssen. Dazu zählen Affirmationen, Vision-Boards, positives Denken, mentale Trainings, Meditation. All diese sollen bewirken, dass die ersten 3 Elemente im besten Umfang zur Geltung kommen.

Jedes einzelne der Management-Bücher, Business-Ausbildungen, Workshops, Seminare beschäftigt sich mit einer dieser 4 Elemente. „Finde die beste Strategie.“ „Manage dich selbst und die Zeit“. „Werde reich über Nacht.“ „Bearbeite dein Money-Mindset.“ „Lerne wie du eine bessere Unternehmerin, besserer Coach, bessere Verkäuferin wirst. Lerne Marketing- und Verkaufsstrategien.“ Und so weiter und so fort.

All diese 4 Elemente sind sehr wertvoll, hilfreiche Tools und für jede(n) UnternehmerIn wichtig.

Nur warum wirken sie nicht im gewünschten Ausmaß?

Weil diese Elemente grundsätzlich neutrale Elemente sind. Sie sind tote Werkzeuge, die überhaupt keine Wirkung auf unser Tun und Sein haben.

Wirkung bekommen sie erst, wenn sie mit dem 5ten Element gemischt werden.

Das 5. Element – Unsere Gedanken

All vorher besprochenen werden erst durch unsere Gedanken lebendig. Zu den Gedanken zählen: unsere Meinungen, Vermutungen, Vorlieben, Be- und Verurteilungen, Erinnerungen, Ängste.

Mit diesem 5. Element mischen, färben, verzerren, überlagern, verkleinern, vergrößern wir die ersten vier Elemente. Durch das 5. Element werden sie entweder zu machtvollen Werkzeugen, die uns, dem Business und unseren KundInnen dienen. Oder sie werden zu wertlosen, energieraubenden und zerstörerischen Instrumenten, die uns das Leben schwer machen.

Es ist unser Denken; es ist unser inneres Umfeld, nicht unser äußeres Umfeld, nicht die wirtschaftlichen oder die unzähligen anderen Umstände, in denen wir uns befinden, die bestimmen, wie wir mit unserer Arbeit umgehen und somit wie kreativ, effizient und effektiv wir in jedem Moment sind. Und ob wir jetzt das sehen, was von jeder Gelegenheit erwartet wird, ob sie eine tatsächliche Bedrohung ist, oder ob wir nur unsere Vorstellungen davon sehen.

Dass 5. Element deutet aber nicht in die Richtung WAS wir denken, sondern es soll uns bewusst machen, DASS wir denken. Immer! Und dass wir das weder verändern können noch, dass wir unsere Gedanken verändern brauchen.

Viele meinen, dass bereits das 4. Element – Mind-Set – dazu beiträgt, die ersten drei Elemente optimal zu nutzen. Aber Mind-Set ist darauf ausgerichtet, vorhandene Gedanken und Gefühle zu verändern. Und dass das nichts bringt, diese Erfahrung haben wir schon alle gemacht.

Betrachten wir die 4 Elemente genauer und schauen, wie sie sich verändern, je nachdem, ob wir erkennen, dass wir sie mit unseren Gedanken färben oder eben nicht:

Die 4 Elemente gemischt mit unseren Gedanken

1. Kompetenzen

Nehmen wir die fiktive Sonja. Sie hat BWL studiert, viele Jahre in unterschiedlichen Firmen (auch als Führungskraft) gearbeitet. Sie hat eine fundierte Ausbildung zum Coach absolviert, viele sonstige Kurse in Marketing und Verkaufen abgehalten, hat an sich und ihren Skills gearbeitet.
Und trotzdem … Ihre Praxis zeigt nicht den Erfolg, den sie sich wünscht.

Ganz klar – an ihrem Wissen, ihrer Ausbildung, ihren Fähigkeiten kann es eigentlich nicht liegen. Davon hat sie mehr als genug.

Was ist es dann?

Sonja überlagert all ihr Wissen, Erfahrungen und Kenntnisse mit unsicheren Gedanken, aber erkennt nicht, DASS sie es tut. Daher kann sie nicht klar sehen, dass sie eigentlich alle Voraussetzungen hätte, um ein erfolgreiches Business zu führen. Stattdessen glaubt sie ihren unsicheren Gedanken und traut sich nicht, ihr ganzes Potenzial in die Welt zu bringen. Sie ist gehemmt, ängstlich und schiebt Dinge auf. Sie macht ständig noch mehr Ausbildungen, weil sie sich erhofft, dann endlich Sicherheit zu erlangen und jene Dinge tun zu können, die sie wirklich tun möchte.

Fähigkeiten, Ausbildung, Wissen, Skills sind wichtige Elemente in einem Business. Aber unsere Gedanken über und unsere Sichtweise auf unsere Fähigkeiten entscheiden darüber, ob wir diese im vollen Ausmaß einsetzen können oder ob wir sie ungenutzt verpuffen lassen.

2. Konzepte

Ganz viel Geld, Zeit und Energie wird in Strategien, Pläne, Konzepten, Methoden und Regeln gesteckt. Eine der Business-Annahmen, die uns angelernt wurde, uns aber leider in die Irre führt.

Denke an März 2020. In diesem Monat begann in den meisten Ländern der erste Lockdown aufgrund des Corona-Virus. Das Leben war von einem Tag auf den anderen nicht mehr dasselbe. Die meisten UnternehmerInnen standen plötzlich vor einer Situation, die sie nicht vorhersehen konnten.
Was war damals mit all unseren tollen Strategien, Plänen und Konzepten? Wir konnten sie allesamt nehmen und in den Mistkübel schmeißen. Sie hatten keinen Wert mehr.

Wie haben es dann aber Unternehmen geschafft, trotzdem zu überleben (oder auch nicht)? Manche wurden kreativ und haben sich auf neue Wege eingelassen. Andere jedoch waren verzweifelt und sind in Schockstarre verfallen.

Auch hier wieder: Strategien, Pläne, Konzepte, Visionen und Methoden sind hilfreiche Werkzeuge, um Struktur und eine Leitlinie in ein Unternehmen zu bringen. Sie haben jedoch keinen Wert, wenn die dahinterliegenden Gedanken (Ängste, Zweifel, Unsicherheiten) diese untergraben und sie damit nutzlos machen. Zu erkennen, dass wir neutrale Konzepte mit unseren Gedanken einfärben, führt dazu, dass wir diese wieder als neutrale Hilfsmittel sehen, die unsere Arbeit unterstützen sollen. Nicht mehr und nicht weniger.

3. Kapital

Geld. Das ungeliebte Monster der meisten UnternehmerInnen. Ständig plagen sie Existenz-Ängste und Ängste nicht genug Geld zu verdienen oder zu viel Geld auszugeben.

Bücher über Money-Mindset, Kurse und Artikel „Wie du über Nacht zum Millionär wirst“ boomen und deren AnbieterInnen haben hoffentlich kein Kapital-Problem.

Was die meisten jedoch nicht erkennen ist, dass Geld ein neutrales Zahlungsmittel ist. Weder positiv noch negativ. Wir kaufen etwas und geben dafür ein paar Münzen oder Papierfetzen her. So einfach könnte es sein.

Wir geben aber Geld noch zusätzlichen Wert. Wir haben dazu ängstliche oder sorgenvolle Gedanken, denken, wir oder unser Produkte/Dienstleistungen wären nicht viel wert und glauben, wir hätten unsere Finanzen nicht im Griff.

Wie wir über Geld denken, welche Sichtweise wir auf Finanzen haben UND erkennen, dass wir das neutrale Zahlungsmittel mit unseren Meinungen und Überzeugungen einfärben, bestimmt wie gestresst oder locker wir damit umgehen.

4. Mind-Set

Mit Mind-Set versuchen wir unsere Gedanken und Gefühle in eine Richtung zu bringen, mit denen wir uns wohlfühlen. Die Annahme dahinter ist, dass wir nur leistungsfähig sein können, wenn wir uns gut und positiv fühlen bzw. gute und positive Gedanken zu Situationen und Personen haben. Glauben wir das, dann ergibt es natürlich Sinn, dass wir alles versuchen, um unsere negativen Gedanken in positive zu verwandeln.

Aber warum erbringen wir oft großartige Leistung, obwohl wir uns schlecht fühlen, Angst haben oder unsicher sind. Und warum können wir manchmal wirklich schlecht performen, obwohl wir die Sache so lieben, vollkommen im Flow versunken waren und uns großartig gefühlt haben?

Weil es egal ist, wie wir uns fühlen und was wir denken! Weil wir daran nichts verändern brauchen und es nicht mal können. Weil wir denkende Lebewesen sind und wir NICHT unsere Gedanken sind.

Die Qualität unserer Gedanken entscheidet darüber, ob wir klar sehen, was in unserem Business vor sich geht oder aber wir Gefangene unserer Vorstellungen werden. 

Wir unterschätzen die Wirkung unserer Gedanken

Was wir unterschätzen ist die enorme Wirkung unserer Gedanken und dass es DER entscheidende Faktor ist. Denn das Wissen um das 5te Element geht noch einen Schritt weiter. Es deutet nämlich darauf hin, dass wir all die vorhergehenden Elemente immer mit unseren Gedanken beeinflussen. Wir sind Menschen und daher können wir gar nicht anders. Wir sind denkende Lebewesen.

Die Frage stellt sich daher weniger, WAS wir denken, sondern ist uns bewusst, DASS wir denken? Es ist entscheidend, ob wir glauben, unsere Gedanken sprechen die Wahrheit oder ob wir erkennen, dass wir gerade Gedanken denken, die nicht sehr hilfreich sind.

Erkennen wir das, dann sehen wir an den Gedanken vorbei. Wir lassen uns von ihnen nicht aus der Bahn werfen, weder von positiven noch von negativen.

Das 5. Element (unsere Gedanken) können wir uns auch als Geschenkpapier vorstellen, das wir um die anderen vier Elemente packen.

Und es ist genauso wie bei einem Geschenk. Das Geschenkpapier sagt nichts über den tatsächlichen Inhalt aus. Es ist ein Geschenkpapier und das Geschenk wird nicht wertvoller oder weniger wert, nur weil rundherum ein Papier ist, ganz gleich, ob uns das Papier gefällt oder nicht.

Aber so lange wir nicht erkennen, dass wir es tun, versuchen wir immer entweder den Inhalt (Element 1-3) oder das Geschenkpapier zu verändern (mittels Element 4).

Sobald uns bewusst wird, dass wir alles (jede Situation, jedes Ding, jede Person und auch uns selbst) mit unseren Gedanken einwickeln – und dass es nur Gedanken (bzw. Gedankenenergie) ist – dann sehen wir die Dinge klarer und so, wie sie tatsächlich sind.

Wir sehen dann, ob wir tatsächlich noch eine zusätzliche Ausbildung benötigen oder ob wir nur glauben, wir wären nicht gut genug, in Wahrheit aber ausreichend Kompetenzen vorzuweisen haben.
Wir sehen dann, ob uns eine zusätzliche Strategie tatsächlich hilft oder sie nicht eigentlich unsere Unsicherheit kaschieren soll.
Wir sehen dann, ob wir tatsächlich ein finanzielles Problem haben oder ob wir ein Monster an die Wand malen, das gar nicht existiert, wir uns aber trotzdem davor fürchten.
Und wir sehen auch, ob Meditation tatsächlich eine Technik ist, die wir gerne tun oder nur deshalb immer wieder versuchen, weil wir hoffen, damit endlich unsere Gedanken in Griff zu bekommen.