Glaubenssätze auflösen

Als J.K. Rowling ihren ersten Harry Potter publizieren wollte, wurde sie von mehreren Verlagshäusern abgewiesen. Steve Jobs arbeitet viele Jahre an der Idee zum Smartphone und erntete in der Branche sehr viel Zweifel und Skepsis. Frederick Wallace Smith war ein mittelmäßiger Student und bekam ziemlichen Ärger mit seinem Professor, als er ihm seine Idee vorlegte. Er hatte einen Kurierdienst konzipiert, der Pakete über Nacht in den USA auslieferte. Sein Professor soll sein Konzept mit den Worten „Die Idee ist zwar ganz nett, aber nicht umsetzbar“ abgewiesen haben. Fünf Jahre später gründete Smith das Unternehmen FedEx, welches heute über 200.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Bei all diesen Menschen ging es nicht ums Geld, nicht um Anerkennung oder Sicherheit. Es ging auch nicht darum, einen Plan zu verfolgen.

Sie brannten für ihr Thema und ließen sich von Widrigkeiten nicht abhalten. Sie hatten eine ganz klare Absicht. J.K. Rowling wollte für ihre Kinder eine spannende Gute-Nach-Geschichte schreiben. Steve Jobs wollte, dass jeder über das Telefon Zugang zum Internet bekommt, Frederick Wallace Smith wollte, dass Menschen schon am nächsten Tag ihre Pakete erhalten.

Keiner von ihnen folgte einem Plan, sondern sie WOLLTEN etwas. Sie ließen ihr „Unkraut“ wuchern und schnitten es nicht zurück, nur weil irgendjemand lieber einen Golfrasen wollte.

Diese innere Begeisterung für eine Sache lässt uns in der Früh zeitig aufstehen und den ganzen Tag daran arbeiten. Wir brauchen keinen Plan, der uns sagt, was wir zu tun haben. Wenn wir einen Plan bräuchten, dann eher einen, der uns davon abhält, Tag und Nacht zu arbeiten. So fasziniert und gefangen sind wir in unserer Arbeit.

Vorhaben können scheitern, Pläne nicht aufgehen und das Leben kann immer wieder dazwischenfunken. Wichtig aber ist, dass wir aus einer inneren Überzeugung und Entschlossenheit handeln.

Deine innere Entschlossenheit ist entscheidend

In dem Moment, in dem du dich für etwas entschieden hast, ist plötzlich alles klar. Du spürst tief in dir drinnen, dass du es schaffen wirst. Du weißt zwar vielleicht nicht wie und wann und wunderst dich selbst darüber, woher deine Überzeugung kommt. Aber aus welchen Gründen auch immer: Du weißt es!

Innere Entschlossenheit ist ein Gefühl. Es ist ein tiefes Wissen. Jede Aufgabe, die wir von diesem Ausgangspunkt starten, fühlt sich leicht und fließend an. Wir gehen vorwärts und erledigen, was auch immer zu erledigen ist.

Nur meistens beginnen wir unsere Reise nicht dort. Sondern wir beginnen zaghaft, sind nicht überzeugt und tun, weil wir ja irgendwas tun müssen. Viele Gedanken kreisen um unser Vorhaben und hinterlassen Zweifel und Unsicherheit in uns. Dann müssen wir uns selbst davon mit vielen Worten überzeugen.

Du kennst den Unterschied: Wenn du wirklich von einer Sache überzeugt bist, dann benötigst du keinen Grund und keine Worte. Du brauchst keine langen Reden, du tust einfach. Dein Vorhaben mag dann 6 Monate oder 6 Stunden dauern, aber irgendwie läuft das Ding fast von ganz alleine. Und interessanterweise passieren dann auch ganz viele „Zufälle“. Jedes Hindernis verschwindet oft wie von Zauberhand wieder. Erscheint doch eine Hürde, dann überspringen wir sie. Wir denken nicht darüber nach, sondern gehen weiter.

Als ich vor einigen Jahren das Magazin UnternehmerGeist startete, lief es genauso ab. Ich hatte eine innere Absicht – ich wollte ein Magazin auf den Markt bringen. Allerdings hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie es aussehen sollte, welche Inhalte ich produzieren werde, wie oft es erscheinen wird und wie es technisch umsetzbar war.

Von meinem ersten Gedanken „Jetzt mache ich das“ bis zur Veröffentlichung vergingen 2 Wochen. Jedes Hindernis löste sich in Luft auf, jedes Problem war innerhalb kurzer Zeit wieder gelöst. Es war, als ob sich der erste Dominostein in Bewegung setzte und einen nach dem anderen zu Fall brachte.

Oft glauben wir, es wäre so schwer herauszufinden, was wir wirklich gerne tun wollen. Aber eigentlich ist es ganz einfach. Wir schauen nur nicht hin. Stattdessen überschütten wir uns mit tausend Dingen, von denen wir glauben, wir sollten oder müssten sie tun. Damit verlieren wir das Gespür für das, was wir wirklich gerne tun wollen.

Verabschieden wir uns von „sollen und müssen“, wird offensichtlich, was zu tun ist. Und es ist definitiv nicht, den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Sondern es ist das, was einfach zu tun ist: Die Buchhaltung genauso wie ein Telefonanruf. Das Kundengespräch genauso wie eine Marketing-Aktivität.

Es ist das, was jetzt gerade wichtig und notwendig ist und nicht das, was irgendwo auf einer To-do-Liste steht. Jede Idee, jede Aktivität hat seine Zeit. Die Frage ist nur, ob du die richtige Zeit erkennst.

Dein innerer Kompass

Es gibt nicht den einen Weg, wie du für dich herausfindest, was richtig und wichtig ist. Jeder hat seine eigene Strategie. Das Gefühl, das wir dabei haben, ist allerdings immer das gleiche: Es fühlt sich gut an.

Sind wir ehrlich mit uns, dann wissen wir ganz genau, wo und wann wir uns am wohlsten fühlen. Wir wissen ganz genau, welche Arbeit uns Freude macht und welche nicht. Wir wissen auch, welche Arbeit jetzt ansteht und welche nicht.

Nur geben wir diesen Gefühlen viel zu wenig Raum. Vielleicht weil wir glauben, gerade etwas anderes tun zu müssen. Weil Pflichten rufen und unser Anspruch an uns selbst immer weiterzuwachsen scheint. Dabei sind diese Gefühle entscheidende Wegweiser zu unserem authentischen Selbst.

Wie fasziniert sind wir von Menschen, die ganz in ihrem Tun aufgehen. Der Vortragende, der sich voll Begeisterung und Empathie mit seinen Zuhörern verbindet. Der Verkäufer, der sich um die Sorgen und Nöten seiner Käuferinnen kümmert. Die Autorin, die ihre ganze Leidenschaft in ihr Buch legt. Jene Momente, in denen sie ganz bei sich sind und einfach nur tun. Gibt es etwas Authentischeres oder Beeindruckenderes?

Wir müssen Respekt und Anerkennung für dieses innere Guiding-System haben. Es funktioniert wie ein Kompass, der uns unseren Norden anzeigt. Darauf können wir uns ausrichten und uns verlassen. Übergehen wir jedoch dieses innere System und nehmen es nicht ernst, dann landen wir in einem inneren Konflikt, der sich unangenehm und mühsam anfühlt.

FAZIT: Unser eingebauter Kompass zeigt uns ganz genau, was jetzt gerade zu tun ist. Weniger sind es die Gedanken, sondern es ist ein Gefühl. Aber anstatt darauf zu vertrauen, folgen wir allzu oft unseren Gedanken, die viel Lärm in unserem Kopf produzieren. Gelingt es uns jedoch den Lärm herunterzufahren und auf unser Inneres zu hören, dann steht uns sehr verlässliches System zur Verfügung, das uns klar und verständlich den nächsten Schritt zeigt. Das Einzige, was wir tun müssen, ist diesem zu vertrauen und zu folgen.